Landjugend trifft im Dorftreff auf Zoiglfans

Selten dürfte auf den ehemaligen Stühlen des Bayerischen Senats im Albersriether Dorftreff eine so große Anzahl an jungen Mädchen und Burschen Platz genommen haben.

Das Zoiglfest der Katholischen Landjugend (KLJB) Waldthurn stieg dieses Jahr nicht im Waldthurner Pfarrheim, sondern im zwei Kilometer entfernten Dorftreff in Albersrieth. Auch dort war wie immer der Zoiglspaß garantiert. Die „Rüscherl-Muse“, ein Gruppe junger Burschen aus der nördlichen Oberpfalz sorgte mit bayerisch-böhmischer Blasmusik für viel Gaudi. Zu essen gab es Brotzeiten mit Namen wie „A Boarischer“, „A Zwiefacher“ und „A Dreher“.

Der KLJB-Zoigl im Dorftreff kommt gut an.

Waldthurner Landwirtschaftstag mit rund 3000 Gästen

„Das muss ihnen erst einmal jemand nachmachen“, meint ein begeisterte Besucher beim Tag der Landwirtschaft der KLJB Waldthurn. Nicht nur der Hausherr wundert sich über den Andrang.

Diese regionale Besonderheit schlug trotz einiger Regengüsse ein wie eine Bombe. Auch Hausherr Johann Vitzthum – der Steffelbauern Hans – war gekommen und doch sehr verwundert, was auf dieser Wiese alles los war: Die Landjugend mit dem Unterfestausschuss „Samstag“ hatte den Tag als Teil der 100-Jahr-Feier organisiert. Viele ehemalige Lennesriether waren bis aus München angereist, um bei diesem Fest dabei zu sein.

Der Kontrast zwischen früher und heute wurde deutlich: Dort die alte Dreschmaschine Baujahr 1950 mit der die Glaubendorfer Landjugend ihr Korn drosch, auf der anderen Seite der riesige Mähdrescher aus dem Jahr 2019. Viele alte Traktoren standen am Festplatz. Der Woppenriether Christoph Ertl war mit seinem acht PS-Lanz Baujahr 1923 knatternd vorgefahren. So manch kleiner Steppke bestieg die Gefährte. Der 18-jährige Nuk und der 11-jährige Fritz, zwei Süddeutsche Kaltblut-Pferde, zeigten mit ihren Pferdeführern Albert Gleißner aus Uckersdorf bei Schwarzhofen und Christian Vogl aus Chamerau das Holzrücken und Pflügen mit zwei PS.

Der einheimische Holzbau Riedl war am Festplatz und zeigte, wie die Leute früher mit einfachsten Mitteln Bäume bearbeiteten. Manfred Fenzl, Raimund Höger und Elisabeth Pröls schnitzten im Namen der Flosser Anbaugenossenschaft für QualitätskartoffelnBuchstaben in die Kartoffeln und schrieb so manche Namen für junge und ältere Gäste. Der Lennesriether Bernd Bodensteiner hatte nur einige Hundert Meter Anreise hinter sich und zeigte zusammen mit seinem Enkel Elias, wie man aus Haselzweigen fachmännisch Pfeiferln herstellt. Viele Mädchen und Buben sind nun mit einem echten „Lennesriether Pfeiferl“ unterwegs.

Der Manteler Zapfwellen-Stammtisch „Alt’s Glump“ arbeitete mit seinem alt’n Glump aus den 30er-Jahren, zeigte dabei, wie früher Brennholz gesägt und gespalten wurde, und hatte eine Erdäpflsortiermaschine dabei. Hans Hagn – genannt Straussie – ein gebürtiger Kaimlinger, zeigte, wie man fachmännisch die Sense dengelt. So mancher „Sensenmählehrling“ stellte sich nicht schlecht an. Auch die Waldthurner OWV-Schnitzer zeigten ihr Können.

Ulrike Simmerl von der Landvolkgruppe war mit ihrem 20-jährigen Pony Jack gekommen. Am KLB-Stand konnten Interessierte Fahrten mit Pony gewinnen. Das war der Renner. Mitten im Rund war ein riesiger Strohhaufen aufgebaut, der für die Kinder aber auch für die vier Musiker der „Hulzstoussboum“ die Bühne war. Die Lennesrietherin Marianne Pausch gab Anleitung zum Töpfern und die Mädchen der KLJB Burkhardsrieth schminkten die Kids.

Die Familie Sauer aus Burgtreswitz führte ihr Rotes Höhenvieh vor und Petra und Wilhelm Sauer aus Waidhaus zeigten ihre „Black Belted Galloway“-Rinder. Auch Ziegen tummelten sich am Platz und auch einige hübsche „Deutsche Lachshühner“ sowie „Sundheimer“ waren aus Remmelberg nach Lennesrieth angereist. Der Kleintierzuchtverein Vohenstrauß prüfte auf Anfrage Hasen und gab auch brauchbare Züchtertipps.

Musikalisch war neben den „Hulzstoussboum“ einiges geboten: „Cantikids“, „Triangel“ mit Wirtshauseckmusi, „Pfiffig und Staad“, die Luher Kirwa Leit, die Musikschule Karl und die „Schwarzenbacher Schenkelzinterer“ machten den Nachmittag auch musikalisch zu einem Erlebnis.

Claudia Bodensteiner aus Albersrieth hatte für die KLJB die Verantwortung für das Quiz übernommen und ehrte die Sieger. Bei den Kindern zog Landvolkpfarrer Udo Klösel die Lose. Einen Tretbulldog gewann der 12-jährige Matthias Schieder aus Ellenbach. Der zweite Preis, ein Spielzeugtraktor mit Anhänger, fährt nun beim 7-jährigen Thomas Bodensteiner auf dem Hof in Albersrieth. Der junge Lennesriether „Äelbauer“, der sechsjährige Michael Götz, erhielt einen Alpaka-Trekking-Gutschein vom Burkhardsriether Grießlhof.

Bei den Erwachsenen fungierte Bürgermeister Josef Beimler als bärtige Glücksfee. Barbara Stahl aus Frankenrieth gewann das Riedl-Holzbau-Hochbeet, Maria Striegl vom Lennesriether Haselranken kann beim Kramer (Direktvermarktung Müller) in Oberbernrieth Wild und Honig für 50 Euro einkaufen. Margarethe Weißer aus Weiden kann es sich in Surrers Radlhütte am Kühbachhof gemütlich machen. Sie gewann einen 20-Euro-Gutschein.

Der Manteler Zapfwellen-Stammtisch zeigt sein „altes Glump“
Die Waldthurner Hulzstoussboum spielen zur Freude aller Besucher auf den Strohballen.
Ackerarbeiten mit Pferd
Die glücklichen Gewinner des Landwirtschaft – Quiz
Die KLJB Glaubendorf drischt das Korn mit einer alten Dreschmaschine
Holzarbeiten wie früher

100 Jahre KLJB: Schlussakt mit Kapelle Josef Menzl

Sich zusammenreißen: Das ist die Forderung der Kapelle Josef Menzl und natürlich nicht ernst gemeint. Im Gegenteil, zum Abschluss der 100-Jahr-Feier der KLJB Waldthurn geben die Partyfans noch einmal alles.

Die Landjugend hatte mit der Kapelle Josef Menzl eine der bekanntesten Blaskapellen Bayerns für den Schlussakt der 100-Jahr-Feier nach Lennesrieth geholt. Den zehn Musikern war die Professionalität zunächst nicht anzusehen, sobald sie aber zu ihren Instrumenten griffen, war ihre Musikalität unüberhörbar. Anfangs etwas verhaltener, zum Schluss aber mit einer hinreißenden „Reißt’s eich zamm“-Blasmusikshow rissen sie auch am letzten Tag des KLJB-Festes die vielen Fans im vollen Festzelt mit.

Kapellmeister Menzl warf sich von der Bühne auf den Rücken liegend in die Menschenmenge und sang auf den Händen getragen seine Interpretation des Hits „Spanish Eyes“. Dieses sogenannte „Crowdsurfing“ gibt es eigentlich nur bei Rock- oder Punkkonzerten, in Lennesrieth aber auch in der Blasmusikszene. Der aus Pentling bei Regensburg stammende Menzl hatte ein kleines Büchlein mitgebracht, in dem unter dem Titel „Wer nicht singt, der stinkt“ Liedtexte zum kräftigen mitsingen waren. Die Besucher bevölkerten die Tanzfläche und hatten Spaß. Interessant war auch Menzls Version des Beatles-Klassikers „Hey Jude“.

Kapelle Josef Menzl.

Zeit vergeht – Freundschaft besteht

Mitten auf dem herrlichen Dorfplatz in Lennesrieth feiert die Landjugend direkt neben der Mutterkirche der Pfarrei St. Jakobus einen beeindruckenden Jubiläums-Festgottesdienst. Der Blick geht zurück.

Hauptzelebrant war Diözesanlandjugendseelsorger Udo Klösel aus Regensburg. Pfarrer Norbert Götz, Diözesanjugendpfarrer Christian Kalis und Waldthurns Ehrenbürger Pfarrer Andreas Renner zelebrierten in Begleitung von Diakon Janusz Szubartowicz mit. Die ehemaligen KLJB-Mitglieder Hildegard Bäumler (geborene Wittmann) und Gisela Härtl (geborene Lukas) blickten in einem kurzen Zwiegespräch auf ihre frühere Zeit bei der Waldthurner Landjugend zurück. Die beiden Frauen stellten mit Begeisterung fest, dass sie auf die heutige KLJB Waldthurn, die Feste feiert, einen guten Zusammenhalt hat und den Herrgott nicht vergisst, mächtig stolz seien. „Wenn ich bedenke, dass diese jungen Leute unsere Zukunft sind, da können wir getrost alt werden“, meinte Bäumler mit einem Lächeln.

Pfarrer Norbert Götz sagte, dass die Waldthurner Landjugend trotz ihrer 100 Jahre jung geblieben sei. Landjugendseelsorger Klösel bemerkte mit Blick auf das herrliche Wetter, dass die Schirmherren ganze Arbeit geleistet hätten. KLJB-Vorsitzende Hannah-Sophia Hornstein sprach die Lesung.

Klösel meinte in der Predigt, dass das Schicksal in 100 Jahren nicht immer „auf eine Seite hängt“. Es verändere sich viel in einer solchen Zeitspanne, es waren vier Generationen bei der Jugendorganisation. Nach dem Ersten Weltkrieg wollten die Gründungsburschen, dass das Leben mit Geselligkeit und Gemeinschaft wieder besser wird. Leider mussten sie 20 Jahre später wieder einen noch grausameren Krieg erleben.

Klösel stellten die Frage, was in den 100 Jahren bleibt? „Zeit vergeht – Freundschaft besteht“ sei das Motto. Dieses gelte heute genauso wie damals auch in der Freundschaft mit Jesus Christus. Das „K“ in der Abkürzung KLJB stehe für die Freundschaft der Landjugend mit Jesus. Der gemischte Chor amicanti, bei dem viele KLJB-Mitglieder mitsangen und von Manuela Grünauer geleitet wurde, war ein Genuss für Augen und Ohren. Sogar die Vöglein in den Dorfbäumen zwitscherten zur Ehre Gottes mit den Sängern. Anschließend marschierte der Jubelverein mit seinen Gästen unter der musikalischen Begleitung der Trachtenkapelle Waldthurn zum Frühschoppen ins Festzelt.

Diözesanlandjugendseelsorger Udo Klösel (Mitte) feiert den Jubiläumsgottesdienst in Lennesrieth. Gisela Härtl (vorne, links) und Hildegard Bäumler (vorne, rechts) blicken auf ihre frühere Landjugendzeit zurück.
Im Bild am Altar (von links) Diakon Janusz Szubartowicz, Pfarrer Norbert Götz, Diözesanlandjugendseelsorger Udo Klösel, der frühere Waldthurner Pfarrer Andreas Renner und Diözesanlandjugendpfarrer Christian Kalis
Die Zelebranten (von links): Diakon Janusz Szubartowicz, Pfarrer Norbert Götz, Diözesanlandjugendseelsorger Udo Klösel, Pfarrer Andreas Renner und Landjugendpfarrer Christian Kalis.

Pure Eskalation

Die KLJB Waldthurn hat wohl alles richtig gemacht: Das 100-jährige Jubiläum der Gemeinschaft wird am Freitag- und Samstagabend mit den Stoapfälzer Spitzbuam und der Gruppe Hoaß kräftig gefeiert. Gäste und Bands haben ihren Spaß.

Nach dem Totengedenken am Freitagabend in der Mitte des schönen Dorfes Lennesrieth marschierte die Waldthurner Landjugend beim 100-jährigen Jubiläum zusammen mit ihrem Ehrenpaten der KLJB Burkhardsrieth und dem Patenverein den Ländlichen Burschenverein Floß und Vereine Richtung Festzelt zur Steffelbauernwiesn. Mit dabei die Trachtenkapelle Waldthurn unter der Leitung von Kornelia Kraus, die im Festzelt gleich so richtig einheizte. Die Waldthurner zogen zur Freude der Feierwütigen durch das Festzelt und bereiteten das Feld für den „Hauptact“ des Abends, die Stoapfälzer Spitzbuam.

Zuvor setzte Bürgermeister Josef Beimler mit drei gezielten Schlägen am Bierfass an, zapfte die erste Mass Bier und verkündete: „Auf ein unvergessenes dreitägiges Landjugendfest“. Die Festleiter Johannes Menner, Felix Griesbach und Franziska Wittmann begrüßten die bestens gelaunten Besucher. „Ich wünsche euch die pure Eskalation mit den Stoapfälzern“, jubelte Griesbach in die singende Menge an Landjugendgruppen, Feuerwehrleuten und Vereinsabordnungen.

Die Stoapfälzer Spitzbuam erkannten sofort „den Ernst der Lage“ und machten da weiter, wo die Waldthurner Trachtenkapelle aufgehört hatte und verbreitete Stimmung pur. Schnell war die Tanzfläche voll, und die Bänke dienten einmal mehr als Stehplätze. Die Ehrenpaten aus Burkhardsrieth hatten sich selbst Bänke und Tische produziert, die eine Plattenstärke von 40 Millimeter hatten und ihren Ansprüchen beim Feiern gerecht wurden. Die Musikauswahl traf genau den Geschmack der Besucher. Bemerkenswert, dass sogar eine Version des Ti Amo des Schlagersängers Howard Carpendale die jungen Leute regelrecht auf die Bänke trieb. Aus vielen Kehlen der mehr als 2000 Besucher erklang der legendäre Hit.

Am Samstagnachmittag präsentierten die KLJB-Mitglieder dann am Festplatz „Landwirtschaft – Vo damals bis heid“, wobei die jungen Leute zu ihren Wurzeln zurückkehrten und die landwirtschaftliche Arbeit im Wandel der Zeit den großen und kleinen Besuchern vorstellten. Am Abend stiegen die Temperaturen im Zelt mit einer Band aus dem Raum Cham, die sich „Hoaß“ nennt. Im wahrsten Sinne des Wortes trieben die vier Musiker die Temperaturen im Zelt in die Höhe. Bereits um 21 Uhr war das Zelt wieder bis auf die letzte Bank besetzt und die Band rollte ihr „musikalisches Fassl Bier“ ins Festzelt, welches die Gäste sofort elektrisierte. Sogar 22 junge Männer des Burschenvereins aus dem oberbayerischen Anzing waren in die Oberpfalz gekommen und wollten sich diesen Abend nicht entgehen lassen. Gut, wenn man Freunde hat: Die KLJB Burkhardsrieth übernahm an diesem Abend den Getränkeausschank und hatte dabei eine Menge Arbeit.

Das Anzapfen am Freitag (von links) mit Festleiter Felix Griesbach, Bürgermeister Josef Beimler, Festleiter Johannes Menner, KLJB-Vorsitzende Hannah-Sophia Hornstein, Festleiterin Franziska Wittmann und Ehrenschirmherr Pfarrer Norbert Götz
Bürgermeister Josef Beimler und Ehrenschirmherr Pfarrer Norbert Götz beim Anzapfen.
Die Stoapfälzer Spitzbuam staunen nicht schlecht angesichts der feiernden Menge.
Die Gäste lassen sich nicht lange bitten und stehen gleich zu Beginn auf den Bänken.
Freitagabend mit den Stoapfälzer Spitzbuam.
Die Gruppe Hoaß gestaltete den Samstagabend bei den Feierlichkeiten zum 100-jährigen KLJB-Jubiläum.
Am Samstagabend steht die Gruppe Hoaß im Mittelpunkt. Das junge Partyvolk genießt die ausge

Grenadiergarde schießt Jubiläum an

Das große Fest der KLJB Waldthurn hat begonnen, nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit einem Salut aus den Vorderladern. Das Dorf Lennesrieth erlebt den ersten Besucheransturm des Wochenendes.

Eine Abordnung der „Historisch Hochfürstlichen Lobkowitzischen Grenadiergarde der Gefürsteten Grafschaft Sternstein“ unter der Leitung von Hauptmann Alois Krichenbauer schoss das 100-jährige Jubiläum der KLJB Waldthurn mitten im schönen Dorf Lennesrieth, dort wo die Wurzeln des Vereins – der Burschenverein Lennesrieth – liegen, an. Mit dabei, der Waldthurner Korporal und Ehrengrenadier der Grenadiergarde Helmut Gollwitzer.

Zuvor trafen sich der Schirmherr Bürgermeister Josef Beimler, Ehrenschirmherr Pfarrer Norbert Götz zum Trauermarsch am Dorfwirtshaus. Auch die Ehrenpaten die KLJB Burkhardsrieth war aus dem Osten, die Paten des Ländlichen Burschenverein Floß und Umgebung waren aus dem Flosser Land angereist. Aber auch die einheimischen Vereine nahmen würdevoll Aufstellung. In der Dorfmitte fand dann das offizielle Totengedenken an alle verstorbenen Vereinsmitglieder statt. „Erbarme dich jener Verstorbenen, die einst den Burschenverein und damals vor 100 Jahren die KLJB Waldthurn gegründet, sie gestaltet, geprägt und bereichert haben“, war eine der Fürbitten. Nach dem Startschuss marschierten alle Teilnehmer und Gäste unter schwungvollen Klängen der Trachtenkapelle Waldthurn zum Festzelt auf die Steffelbauernwiesn, wo Bürgermeister Beimler dem ersten Fass die ersten Festbiere entlockte. Die „Stoapfälzer Spitzbuam“ machten ihrem Ruf als Party- und Stimmungsband dabei alle Ehre.

Zum Auftakt der Feierlichkeiten gehört das Totengedenken am Lennesriether Dorfplatz.
Die Katholische Landjugendbewegung Waldthurn hat auf dieses Wochenende hingefiebert.

Jetzt geht`s los: 100 Jahre KLJB Waldthurn

100 Jahre KLJB Waldthurn“ heißt es am kommenden Wochenende, 24. bis 26. Mai, in Lennesrieth auf der „Steffelbauernwiesn“. Die Verantwortlichen freuen sich auf ein mitreißendes Jubelfest.

„Alles ist vorbereitet“, sagte das Festleiterdreigestirn Franziska Wittmann, Felix Griesbach und Johannes Menner. Das 3-Tagesfest kann beginnen und lädt neben den Gästen auch alle Vereine der Marktgemeinde und auch sonstige Abordnungen der Region gleich zu Beginn am Freitag zum Totengedenken ein. Dazu ist am Dorfwirtshaus „Zur Grünen Linde“ um 19 Uhr Aufstellung zum Trauermarsch. Um 19.15 Uhr ist Totengedenken am Dorfplatz mit Pfarrer Norbert Götz und der „Trachtenkapelle Waldthurn“. Gegen 20 Uhr wird es richtig laut, denn die „Historisch Hochfürstlich Lobkowitzische Grenadiergarde der Gefürsteten Grafschaft Sternstein“ schießt das dreitägige Fest der Landjugend an. Der erste Festzug zum Festzelt wird in Gang gesetzt, dort kann Bürgermeister Josef Beimler um 20.15 Uhr seine Anzapfqualitäten zeigen. Ab 21 Uhr legen die großen Stars der Bierzelte, die Stoapfälzer Spitzbuam gleich richtig los. Einlass ist ab 19.30 Uhr, bis 21 Uhr ist der Eintritt frei.

Sobald alle Beteiligten einige Stunden Schlaf hinter sich haben, geht es am Samstag, 25. Mai, mit einer regionalen Besonderheit, die es in sich hat, weiter. „Landwirtschaft – vo damals bis heid“, heißt es ab 11 Uhr bis 17 Uhr. Richtig „Hoaß“ wird es am Samstagabend im Festzelt ab 21 Uhr wenn die Gruppe „Hoaß“ das musikalische Regiment übernimmt. In Lennesrieth wird die Oberpfälzer Band aus dem Landkreis Cham für beste Bierzeltstimmung und Gaudi sorgen. Der Eintritt ist bis 21 Uhr frei.

Selbstverständlich beginnt für die jungen Christen der Festsonntag, 26. Mai, um 9 Uhr mit einem Festgottesdienst am Dorfplatz unter der musikalischen Mitgestaltung des gemischten Chors „amicanti“, bei dem auch viele KLJB-Mitglieder ihre Stimme einbringen. Hauptzelebrant ist Diözesanlandjugendseelsorger Udo Klösel aus Regensburg. Pfarrer Norbert Götz, Diözesanjugendpfarrer Christian Kalis und Waldthurns Ehrenbürger Pfarrer Andreas Renner werden mitzelebrieren. Eine halbe Stunde zuvor (8.30 Uhr) treffen sich alle Vereinsabordnungen, am Festzelt zur Aufstellung des Kirchenzugs, der dann zum Dorfplatz in der Dorfmitte marschiert.

Nicht versäumen sollte man den Frühschoppen mit Weißwürsten (ab 10 Uhr) mit der Trachtenkapelle Waldthurn. Wer nach dem Weißwurstfrühstück noch Hunger hat, kann ab 11.30 Uhr ein „Festtags-Mittagsmahl“ zu sich nehmen. Ab 13 Uhr wird Aufstellung am Festzelt zum großen Festzug genommen, der sich ab 14 Uhr in Bewegung setzt. Die Gäste können den Zug bestaunen, der mit den anschließend Fahneneinzug ins Festzelt und Festbetrieb mit der „Trachtenkapelle Waldthurn“ endet.

Um 19 Uhr kommt ein weiteres Highlight auf die Lennesriether Landjugendbühne. Zum Festausklang präsentiert der Jubelverein bei freiem Eintritt die Kapelle Josef Menzl.

Erst anpacken, dann feiern

Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) feiert drei Tage ihr 100-jähriges Bestehen. Die schweißtreibenden Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Die Planungsphase ist vorbei. Am vergangenen Samstag packten um die 30 junge Landjugendmänner der KLJB Waldthurn pünktlich morgens um 7 Uhr an und begannen mit dem Zeltaufbau für das große Fest am kommenden Wochenende (24. bis 26. Mai). Dabei begannen sie zuerst unter der Anleitung der Zeltmeister Otto Selch, Horst Straub und Stefan Schick der Friedenfelser Brauerei auf der Lennesriether Steffelbauernwiesn mit dem Hauptzelt. Dieses fasst 1600 Gäste. Auch die Nebenzelte wie beispielsweise für die Bar und die Kaffeestube stehen bereits.

Sauerei auf der Theaterbühne

Auf dieses Wochenende fiebert die Katholische Landjugend Waldthurn seit Monaten hin. Sie feiert auf der Lennesriether Steffelbauern-Wiese vom 24. bis 26. Mai ihren 100. Geburtstag.

Alleine 198 Mitglieder zählt die KLJB derzeit, eine enorme Zahl, zusammengesetzt aus aktiven Mitgliedern und einen kleinen Teil an Fördermitgliedern. Die Jugendlichen mischen mit beim Leben auf dem Land, hier rührt sich was. Die KLJB ist gerade in der Pfarrei St. Sebastian für junge Menschen auch in der heutigen Zeit attraktiv, bedeutet Gruppenzugehörigkeit und Freundschaft.

Im Vorfeld des Jubiläums blicken die Jugendlichen auf ihre Anfänge zurück. 1919 in den Wirren der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gründete sich der Katholische Burschenverein Lennesrieth. Bereits einige Jahre später, während der Nazizeit, wurde der Burschenverein, ebenso wie viele weitere Vereine, verboten. Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich am 18. April 1947 insgesamt 36 junge Männer, das entsprach zum damaligen Zeitpunkt 80 Prozent aller in den damaligen Gemeinden Lennesrieth und Spielberg lebenden Burschen, zusammen und der Verein wurde wieder gegründet.

Als zwei Jahre später die KLJB Bayern ins Leben gerufen wurde, begab sich der Katholischen Burschenverein Lennesrieth unter dessen Dach, agierte aber weiterhin als Burschenverein und nicht als Landjugend. Die in den 1950er und 60er Jahren ebenfalls sehr aktive katholische Frauenjugendgemeinschaft (KFG), die auch als „Mädchengruppe“ des Burschenvereins bezeichnet wurde, war eine Art weibliches Gegenstück zum Burschenverein. Mitglieder waren junge Frauen und Mädchen sowohl aus den Gemeinden Lennesrieth und Spielberg als auch aus Waldthurn.

Die Mädchengruppe agierte unabhängig vom Burschenverein und war selbstständig organisiert. An vielen Festivitäten nahm man auch mit dem Burschenverein teil. 1970 wurde die Mädchengruppe schließlich dem Burschenverein angegliedert und in Katholische Landjugendbewegung umbenannt.

Die aktuelle Führungsriege ist genau wie ihre Vorgänger von Unternehmungsgeist und Führungsstärke geprägt. An der Seite der Vorsitzenden Hannah-Sophia Hornstein (Waldthurn/Wildenreuth) steht als Stellvertreterin die Albersrietherin Laura Anzer. Die männliche Doppelspitze der Landjugend, Julian Steiner und sein Stellvertreter Lukas Ertl, kommt aus dem Ort, in dem das 100-jährige Jubiläum gefeiert wird, aus Lennesrieth.

Der Grundstein für eine lange Theatertradition der KLJB wurde bereits zu Zeiten des Burschenvereins gelegt. Vor 70 Jahren wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins ein Theater aufgeführt. Das ausgewählte Stück „Das Hungerjahr“ passte gut in die damalige Notzeit. Viele Theateraufführungen folgten, einmalig dürfte aber „Der Saudieb vom Unterland“ im Jahr 1981 gewesen sein. Eine absolute Krönung der Theatergeschichte, denn zum ersten und einzigen Mal, war ein echtes kleines Ferkel als Darsteller mit auf der Bühne. Das „schauspielernde Schweinerl“ kam aus Spielberg, es wurde bei jeder Vorstellung ausgetauscht, damit es durch den schauspielerischen Stress keine bleibenden Schäden davontragen würde.

Der heutige Vorsitzende der Spielberger Feuerwehr, Josef Schwab, hatte damals selbst eine Theaterrolle übernommen, schwang sich vor dem Auftritt in den Schweinestall, fing das ausgesuchte Schweinerl und brachte es behutsam nach Waldthurn ins altehrwürdige Lobkowitzschloss. Kleine aber doch einprägsame Zwischenfälle unterbrachen die insgesamt sechs Aufführungen. Bei einer Vorstellung befand sich das Schweinchen auf den Rücken eines Schauspielers in einem Kartoffelsack und „befeuchtete“ darin die Umgebung. So manche feste Hinterlassenschaft musste das Theaterservicepersonal von den Brettern, die die Welt bedeuten kurzerhand entfernen. Unvergessen, als ein „Sucherl“ von der Bühne gesprungen war und unter den Stühlen der großen Besucherschar unterwegs war.

Schwein und Fänger blieben unverletzt – für die Zuschauer war es eine echte Sauerei. Traditionell spielten alle Schauspieler ohne Gage, lediglich das kleine Schwein erhielt nach dem Spiel regelmäßig die Gage in Naturalien.

Ältere Menschen erinnern sich heute noch gerne an die TV -Spielshow „Spiel ohne Grenzen“. Damals mussten Mannschaften verschiedener Städte bei sportlichen Aktionsspielen im nationalen und internationalen Vergleich gegeneinander antreten. Die Katholische Landjugend nahm diese Idee auf und setzte sie um. Viele Gruppen aus der Region gingen ab Mitte der 70er Jahre an den Start. Oft fuhr man zu befreundeten Jugendgruppen, die sich viel Mühe gaben, ein solches Megaevent zu organisieren. Bei spannenden und abwechslungsreichen Spielen im Freien verbrachte man in Albersrieth, Michldorf, Oberlind, Waldau oder Waldthurn den Tag mit viel Spaß und mehr oder weniger großem Erfolg. Die erste Teilnahme an einem „Spiel ohne Grenzen“ der KLJB Waldthurn war 1975, oft waren bis zu zehn Mannschaften gemeldet. Bei den Spielen mussten die verschiedensten Aufgaben erfüllt werden. Beispielsweise hatten zwei Teilnehmer im Radreifen, einer vorwärts, der andere rückwärts, zu laufen und dabei einen Parcours zu bewältigen. Mit einem menschlichen Schubkarren hatte ein Team über die Wiese zu sausen. Dabei feuerten die vielen Zuschauer die Mannschaften frenetisch an. Einfacher aber auch anstrengend waren Huckepack-Rennen, und sogar ein Traktor wurde von den Teilnehmern im Wettbewerb, selbstverständlich unter Zeitdruck, durch die Gegend gezogen.

Quelle

KLJB – Theaterstück „Der Saudieb vom Unterland“ aus dem Jahre 1981
Die KLJB Waldthurn im Jahr 2019.
Gruppenfoto des katholischen Burschenvereins von der ersten „Fahrt ins Blaue“ in der fränkischen Schweiz

Spiel ohne Grenzen

Kurz vor dem großen 100-jährigen Jubiläum vom 24. bis 26. Mai der Waldthurner Landjugend erinnern sich viele ältere Menschen noch an die Spielshow.

Von 1965 bis 1973 war die Sendung im Fernsehen. Damals mussten Mannschaften verschiedener Städte bei sportliche Aktionsspielen im nationalen und internationalen Vergleich gegeneinander antreten. 1969 trat Weiden gegen Osterode am Harz an. Die Katholische Landjugend nahm diese Idee auf und setzte sie auf regionaler Ebene um. Viele Gruppen der Region gingen ab Mitte der 70er Jahre an den Start.

Fragt man frühere KLJB-Mitglieder was ihnen einfällt, wenn sie an ihre Zeit in der KLJB denken, so ist eine häufige Antwort: Das immer wieder stattfindende „Spiel ohne Grenzen“. Oft fuhr man zu befreundeten Jugendgruppen, die sich viel Mühe gaben, ein solches Megaevent zu organisieren. Bei spannenden und abwechslungsreichen Spielen im Freien verbrachte man in Albersrieth, Michldorf, Oberlind, Waldau oder Waldthurn den Tag mit viel Spaß und mehr oder weniger großem Erfolg.

Die erste Teilnahme an einem „Spiel ohne Grenzen“ der KLJB Waldthurn war 1975, oft waren bis zu zehn Mannschaft gemeldet. Wer etwas auf sich hielt, musste in der KLJB Mannschaft vertreten sein und für seine Landjugend kämpfen. Auch das Zuschauerinteresse war jeweils enorm. Bei diesem großen Event lernte man viele Leute kennen“, erinnert sich Petra Wittmann, die heute im Raum Burghausen lebt. Sie war jeweils zwei Jahre Vorsitzende, Stellvertreterin und Schriftführerin bei der Waldthurner Landjugend. Bei den Spielen mussten die verschiedensten Aufgaben erfüllt werden. Beispielsweise hatten zwei KLJB`ler im Radreifen – einer vorwärts, der andere rückwärts – zu laufen und dabei einen Parcours zu bewältigen. Mit einem menschlichen Schubkarren hatte ein Team über die Wiese zu sausen.

Dabei feuerten die vielen Zuschauer die Mannschaften frenetisch an. Einfacher aber anstrengend waren Huckepack – Rennen und sogar ein Traktor wurde durch die Teilnehmer im Wettbewerb, selbstverständlich unter Zeitdruck, durch die Gegend gezogen. Eine besonders beliebte Herausforderung war auch, dass zwei oder gar vier Teilnehmer auf einem Paar Ski befestigt, das Ziel möglichst schnell erreichen sollten.

Quelle