KLJB Waldthurn erhält FILIB-Sonderpreis „Courage“ für Workshop zum Thema Rechtsextremismus

Junge Mitglieder der Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Waldthurn kehrten mit einer besonderen Auszeichnung von der KLJB-Landesversammlung in Würzburg zurück: Sie wurden mit dem FILIB-Sonderpreis „Courage“ für ihren Workshop „Rechtsextremismus & Jugendarbeit – eine Perspektive vom Land“ geehrt. Von Franz Völkl, Bilder von Thomas Bernard


„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und hoffen, mit unserem Workshop einen nachhaltigen Beitrag zur demokratischen Bildung junger Menschen im ländlichen Raum leisten zu können“, sagte Dorothee Pleyer, Vorsitzende der KLJB Waldthurn und Preisträgerin.

Engagement gegen Rechtsextremismus im ländlichen Raum

Der ausgezeichnete Workshop wurde von drei engagierten KLJB-Mitgliedern entwickelt: der ehemaligen Vorsitzenden Hannah-Sophia Anzer (geb. Hornstein), Dorothee Pleyer und dem stellvertretenden Vorsitzenden Johannes Pleyer. Ziel ist es, Jugendlichen auf dem Land konkrete Werkzeuge an die Hand zu geben, um rechtsextreme Tendenzen im Alltag zu erkennen, einzuordnen und aktiv dagegen vorzugehen.

Von ersten Impulsen zum Feinschliff mit Materialkoffer

Der erste Impuls zu dem Projekt kam durch eine Anfrage der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern“. Was als kurzer Vortrag beim Bildungsnachmittag „Gemeinsam Demokratisch Unterwegs“ der Katholischen Erwachsenenbildung begann, entstand weiter als ein ursprünglicher Pilotworkshop, der mit Hilfe von Rückmeldungen überarbeitet wurde.

Der Feinschliff entwickelte sich schnell zu einem vollwertigen Workshop-Format, das nun ausgezeichnet wurde. Daraus entstand ein umfassender Materialkoffer mit Theorie- und Methodenteil, der künftig nicht nur in der KLJB Waldthurn eingesetzt, sondern auch anderen Ortsgruppen zur Verfügung gestellt werden soll.

Im Zentrum des Workshops stehen Themen wie Sprache, Symbole und soziale Medien, die besonders für junge Menschen wichtig sind, um rechtsextreme Botschaften zu identifizieren. Zusätzlich erlernen die Teilnehmenden Strategien für den Umgang mit rechtsextremen Aussagen und die Stärkung demokratischer Werte.

FILIB zeichnet aus

Der FILIB (Förderverein innovativer Landjugendarbeit in Bayern e. V.) verleiht jährlich Preise an Projekte, die das Land bewegen und die Werte der KLJB nach außen tragen. In diesem Jahr wurde der Sonderpreis „Courage“ erstmals vergeben – und ging an die KLJB Waldthurn.

Zu den Ehrengästen bei der Würzburger KLJB – Landesversammlung zählten unter anderem Katharina Schulze (Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen), Christine Singer (Landesbäuerin und Europaabgeordnete) sowie Bernhard Lutz (Ordinariatsrat der Diözese Würzburg). Überreicht wurde der Preis von Reinhard Strobel, dem ehemaligen Landesvorsitzenden der KLJB.

Dorothee Pleyer und Johannes Pleyer nahmen die Auszeichnung bei der Preisverleihung in der Kirche St. Hedwig im Gut Heuchelhof mit anschließender Feier in der Jugendbildungsstätte Unterfranken auch stellvertretend auch für Hannah-Sophia Anzer entgegen, die aus privaten Gründen nicht dabei sein konnte. „Mit großer Freude durften wir diese besondere und überraschende Anerkennung entgegennehmen – eine Auszeichnung, die es in dieser Form noch nie zuvor gab“, so Dorothee Pleyer.

Landjugend Waldthurn mit Jahreshauptversammlung

Nach dem Samstagabendgottesdienst marschierte die KLJB Waldthurn samt den beiden Fahnenträgern, KLJB Fahne und alte Burschenvereinsfahne zum Pfarrheim. Dort wurde die diesjährige Jahreshauptversammlungen der Landjugend abgehalten. Von Franz Völkl

Die beiden Vorsitzenden Dorothee Pleyer und Simon Schwab begrüßten die rund 50 Mitglieder samt Pfarrer Norbert Götz und Bürgermeister Josef Beimler. Anja Bocka und Johannes Pleyer hatten wieder einen medialen Rückblick zusammengestellt, der nicht nur informativ, lustig und unterhaltsam war, sondern auch die vielfältigen weltlichen und kirchlichen Aktivitäten der 143 aktive Mitglieder starken Jugendgruppe vereinte.

Aktiv und passive Mitgliedschaft

Eine Satzungsänderung teilte nun die KLJB Waldthurn in aktive und passive Mitglieder auf, sodass man bis ins „hohe Alter“ als passiven Mitglied die KLJB weiter fördern kann. Spontan erklärten sich drei neue ältere Mitglieder wie Pfarrer Norbert Götz oder auch Bürgermeister Josef Beimler bereit, der KLJB als passives Mitglied beizutreten (Passive Mitglieder: 63). Kassenwart Lukas Völkl aus Spielberg berichtete von insgesamt 245 Buchungen in der KLJB – Kasse im vergangenen Jahr und stellte die finanziellen Erfolge in den Fokus. Julian Steiner und Felix Griesbach bestätigte die optimale Kassenführung, bei der die Ergebnisse der Sommerwiesn 2024 im Mittelpunkt stand.

Sommerwiesn 2026 XXL

Die diesjährige KLJB – Sommerwiesn findet am 6. und 7. Juni in Albersrieth statt. Hierbei werde wieder viel Arbeit für alle anstehen, meinte Vorsitzende Dorothee Pleyer. Im Jahr 2026 wolle man vom 12. bis 14. Juni 2026 die Sommerwiesn XXL durchführen und dabei die dann 100 Jahre alte Burschenvereinsfahne, die ein Teil der KLJB Waldthurn ist, mit einem zusätzlichen sonntäglichen Gottesdienst segnen und anschließend einen Frühschoppen abhalten. Vorher müsse man doch mit einem erheblichen finanziellen Aufwand die Burschenvereinsfahne restaurieren, denn sie habe doch in Lauf der Jahre etwas gelitten.

FILIB-Preis 2025

Bürgermeister Josef Beimler freute sich, dass die KLJB Waldthurn den „FILIB-Preis 2025 für den workshop „Jugendarbeit & Rechtextremismus – eine Perspektiver vom Land“ erhalten wird. Pfarrer Norbert Götz dankte für die sehr aktive Jugendarbeit und dass bei der Wallfahrteröffnung viele junge Christen mit zum Fahrenberg gegangen waren.

Dorothee Pleyer berichtete, dass am 6. Juli findet am Waldthurner Badeweiher ein Treffen der KLJB der Diözese Regensburg stattfindet, am 18. Juli findet an gleicher Stelle ein KLJB-Internes Grillfest mit Bierpongturnier statt.

1200 Euro Spende für eine liebenswerte Helferin

Trotz der abgesagten Altkleidersammlung im Frühjahr ließen es sich die Landjugend, die Kolpingfamilie und der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Sebastian Waldthurn nicht nehmen, die Lennesriether Schwester Diane Schraml finanziell zu unterstützen. Gemeinsam entschieden sie, 1200 Euro aus ihren Kassen zu spenden, um die wertvolle Arbeit der Ordensfrau in Südafrika zu fördern.


„Da der Kleiderverwerter in diesem Frühjahr keine Altkleider annahm, musste die gewohnte Sammlung entfallen“, berichtete Pfarrgemeinderatssprecherin Birgit Bergmann. Dennoch wollten die engagierten Gruppen ihre Unterstützung nicht aussetzen. So entnahm die Kolpingsfamilie 350 Euro aus ihren Einnahmen wie Barbecue – Abend, Teilnahme am Gänsemarsch oder auch Breznverkauf. Zusammen mit der Landjugend führten sie das Alten- und Krankensingen durch, die KLJB Waldthurn steuerte aus dieser Aktion ebenfalls 350 Euro. Der Pfarrgemeinderat rundete die Summe mit 500 Euro auf.

Wittmann informiert:

Franz Wittmann, der seit vielen Jahren Verbindung zu der Schwester hält, informierte Schwester Diane über die Spende. Ihre Freude war groß und sie bedankte sich herzlich:

„Vergelt’s Gott! Ich schließe euch alle täglich in mein Gebet mit ein.“Schwester Diane Schraml

Die Lennesriether Schwester Diane Schraml, eine beeindruckende Ordensfrau. Foto: Franz Völkl

Großzügige Hilfe für viele Bedürfnisse

Das gespendete Geld wurde in den vergangenen Jahren nicht nur für den Umbau und die Renovierung des Nardini-Konvents verwendet, sondern auch für wichtige soziale Projekte. So werden arme Familien mit Schulgeldern und Mahlzeiten unterstützt, Medikamente finanziert und verschiedene Bildungsinitiativen gefördert. Schwester Diane engagiert sich seit Jahren unermüdlich für die Menschen vor Ort. Neben der Betreuung von Kindern im Tagesheim, kümmert sie sich um Hausaufgabenhilfe und Freizeitgestaltung.

Tragende Rolle für Schwester Diane

Doch es bahnt sich eine bedeutende Veränderung in ihrem Wirken an: Eine neue Gemeinschaft von Novizinnen (einheimischer Nachwuchs an Klosterschwestern) wird in Südafrika in Vryheit (Freiheit) gegründet. Es werde eine 2-jährige Ausbildung nach Franziskanischen Ordensregeln gebildet. Die Regionaloberin Schwester Hedwig sowie die Vikarin und Gebietsoberin Schwester Ellen, die aus Floß stammt, möchten, dass Schwester Diane dabei eine tragende Rolle übernimmt. Mit ihrer langjährigen Erfahrung, ihrem organisatorischen Talent und der Unterstützung aus ihrer Heimat hat sie die besten Voraussetzungen, um die neue Gemeinschaft mit aufzubauen. Dank der Spenden hat sie nun die finanziellen Mittel, um weiterhin tatkräftig zu helfen.


„Die Spender in ihrer Heimatgemeinde stehen fest an ihrer Seite und werden ihre wertvolle Arbeit auch zukünftig mit voller Unterstützung begleiten“, sagte Wittmann in Gegenwart von Pfarrer Norbert Götz.

Fastenessen im Lobkowitzschloss

„Uns ist zwischendurch mal sogar die Suppe ausgegangen!“, resümiert KLJB-Vorsitzender Simon Schwab.

Der Andrang beim diesjährigen Fastenessen der Landjugend im Lobkowitzschloss war doppelt so hoch wie im Vorjahr – eine echte Überraschung für die jungen Christen.

Löffeln und Gutes tun

Am Sonntagmittag (23. März) hieß es für die Waldthurner Landjugend wieder: “Es ist angerichtet!”. Zahlreiche Töpfe gefüllt mit Erdäpflsuppe wurden in das altehrwürdige Schloss, das als Pfarrheim genutzt wird, geschleppt. Dort erwartete die hungrigen Gäste nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch eine Gelegenheit, sich solidarisch für einen guten Zweck zu engagieren.

Das Fastenessen verfolgt ein klares Ziel: Neben der bewussten Reduzierung auf eine einfache Speise in der Fastenzeit geht es darum, über die Situation in der Dritten Welt zu informieren und Spenden für Projekte zu sammeln.

Zusätzlich hatten die jungen Christen einen “Eine-Welt-Laden” aufgebaut, in dem sie Waren aus fairem Handel anboten. Kaffee, Tee, Schokolade und Gewürze aus dem Eine-Welt-Laden in Weiden fanden zahlreiche Abnehmer.

Erlös für Schwester Diane

Kurz vor dem großen Ansturm der Besucher wurde das frische Steinofenbrot geschnitten und die Tische gedeckt. Dass Küchenarbeit keine reine Frauensache ist, bewiesen die Landjugendburschen eindrucksvoll. Sie servierten Suppe, Brot und Mineralwasser und packten auch beim anschließenden Spülen mit an. Der Erlös des „Löffeln und Gutes tun“ geht an die Lennesriether Schwester Diane, nach Südafrika.